Bürgerentscheid zur Imland-Klinik

Am 6. November 2022 steht der Bürgerentscheid auf dem Kalender. An diesem Tag wird eine entscheidende Weiche für die Zukunft gestellt:

Wird der Standort Eckernförde um- und vor allem zurückgebaut?

Oder:

Können wir uns weiterhin auf eine qualitativ hochwertige Klinik Geburtshilfe, Gynäkologie, Geriatrie und chirurgischen Abteilung am Standort verlassen?

Das Wichtigste vorneweg: entscheidend ist, dass sich möglichst viele Bürgerinnen und Bürger am anstehenden Bürgerentscheid beteiligen! Bitte nehmen Sie am Bürgerentscheid teil, nehmen Sie Einfluss auf die wichtige Entscheidung zur medizinischen Versorgung am Standort Eckernförde!

Die SPD im Kreis Rendsburg-Eckernförde befürwortet ein Beibehalten und Weiterentwickeln des Standortes Eckernförde seit Jahren. Schon die 2017 beschlossene Schließung der Kinderstation wurde seitens der SPD als Vorzeichen für die Schließung der Geburtshilfe gesehen.

Die Streichung der Investitionsmittel in 2020 betraf vor allem den Standort Eckernförde. Der Hinweis der SPD auf die substantielle Gefahr und die drohende Schließung der Klinik in Eckernförde wurde von Ministerpräsident Daniel Günther als „Panikmache“ bezeichnet.

Die im Folgenden entwickelten fünf Szenarien für die Zukunft der Imland-Klinik spitzten die Diskussion auf eine Entscheidung zwischen Szenario 1 und Szenario 5 zu. Unter anderem die Zusage der Landesregierung 50 Millionen Euro Fördermittel ausschließlich dann zu zahlen, wenn das Szenario 5 vom Kreistag gewählt wird, sorgte für die von CDU und FDP mehrheitlich getroffene Entscheidung des Kreistags für das Szenario 5.

Jetzt geht es darum, die Fehlentscheidung des Kreistags zurückzudrehen und für die Zukunft des Standorts Eckernförde zu stimmen!

Gründe dafür gibt es genug:

  • Szenario 1 wäre ohne den Zuschuss durch die Landesregierung günstiger als Szenario 5. Finanziell tragfähig wäre das Szenario 1 ebenfalls: Im Gutachten der KPMG werden ab dem Jahr 2025 Gewinne in Millionenhöhe für das Szenario 1 prognostiziert.
  • Die Geburtsklinik ist wesentlich für den Standort Eckernförde.
    Kurze Wege sind naturgemäß eine wichtige Voraussetzung für eine sichere Geburt. Szenario 5 beinhaltet deswegen ein „Boarding-Konzept“: Schwangere sollen bereits 2 Wochen vor der Entbindung in die Klinik nach Rendsburg gehen. Dies ist für viele Familien, vor allem, wenn sie bereits Kinder haben, realitätsfern und schlicht nicht leistbar.
  • Die chirurgische Abteilung in Eckernförde ist Qualitätsgarant.
    Eine Zentrale Notaufnahme braucht eine chirurgische Abteilung vor Ort, um die Qualität sicherzustellen, Szenario 1 sieht das vor. Ohne eine chirurgische Abteilung ist davon auszugehen, das Ärzte Patienten sicherheitshalber in Rendsburg einweisen, was den Standort Eckernförde wiederum schwächt.
  • Die Verlegung der Psychiatrie nach Eckernförde schafft mehr Probleme, als sie löst.
    In Rendsburg hat sich mit der Zeit eine Infrastruktur aufgebaut, die für den Betrieb der Klinik sehr wichtig ist. Die bestehenden Selbsthilfegruppen erfüllen für betroffene Patienten und Angehörige wichtige Bedarfe. Für Einweisungen in eine psychiatrische Klinik kann bei Akutfällen eine richterliche Anordnung erforderlich sein.  Diese muss auch am Wochenende und nachts einholbar sein, Richterinnen und Richter müssen dafür nach Plan bereitstehen. Diese Strukturen können nicht einfach „mitgenommen“ werden, sondern müssen erst in Eckernförde aufgebaut werden, wenn es bei Szenario 5 bleibt.

Ein „Argument“ gegen die Erhaltung des Standorts Eckernförde ist die Aussage der CDU und FDP auf Plakaten, dass ein „Ja“ beim Bürgerentscheid zur Schließung der Klinik in Eckernförde führt. Szenario 1 ist finanziell tragfähig, nachzulesen im Gutachten. Die Imland-Klinik befindet sich im Besitz des Kreises Rendsburg-Eckernförde, ein möglicher Verkauf müsste durch den Kreistag beschlossen werden, wäre also ein politischer Wille, keine zwingende Konsequenz! Solche Drohgebärden sind in der Sachfrage einer sinnvollen und sicheren medizinischen Versorgung nicht hilfreich und schüren Ängste.

Ein weiteres angeführtes Argument ist die angebliche Handlungsunfähigkeit der Imland-Klinik, wenn der Bürgerentscheid mit einem Ja endet. Der Bürgerentscheid verpflichtet den Kreistag lediglich einen Antrag beim Landeskrankenhausausschuss zu stellen, der hier eine weitere Prüfinstanz darstellt. Weiterhin bindet der Bürgerentscheid den Kreistag, keine Entscheidungen zu treffen, die dem Szenario 1 zuwiderlaufen, hält ihn also ab „Fakten zu schaffen“.

Es gibt noch viele weitere Argumente für den Standort Eckernförde!

Nehmen Sie am Bürgerentscheid teil, nehmen Sie Einfluss auf die wichtige Entscheidung zur medizinischen Versorgung am Standort Eckernförde!